leidenschaftlich…

Obwohl‘s Ihn gar nicht geben soll
Bedank ich mich
So oft am Tag
So manche Stunde
Tauch ich ins Meer
Schwimme in die Weite
Hör ich den Vögeln zu
Dem Bäumerauschen
Atme den Nieselregen
Seh die Sonne auf und untergehen
Und alle Wunden
Alle Narben an meinem Leib
In meiner Seele
Danke sag ich
Lieber Gott
Danke für dies Leben !

Nele Heyse
Gestern Sonntag 08.09.2019 las ich in der sich im Stadtteil Sudenburg befindlichen St. Ambrosius-Kirche aus meinem: Doppelt verdienten Glück.

Im Kirchturm von Molmerswende

St. Ambrosiuskirche

Auf diesen neugotischen Bau wurde ich aufmerksam, als ich eine Voraufführung von Susanne
Bards Lotte- Lenya -Abend in der unweit gelegenen Spielstätte ‚Feuerwache‘ besuchen wollte.
Ich ließ mir die Geschichte des Ortes erzählen und da es mich immer berührt, wenn ich von
Bemühungen erfahre, die gegen Wunden und Narben der Vergangenheit kämpfen, bot ich mich
an, meinen geringen Möglichkeiten entsprechend, einen Beitrag zu leisten. So entstand die Idee
einer Benefizlesung. Da sich die Kirche noch angenehm füllte, hoffe ich auch, dass es Spenden
gegeben hat für die weitere Fassadensanierung der Ambrosius-Kirche. Dass dieser Ort lebt,
leben kann und Zukunft hat, wird die Veranstaltung, die dort nicht etwa die erste gewesen ist und
musikalisch von Petra Barthel umrahmt wurde, auf jeden Fall gezeigt haben. Ich habe mich auch
gefreut, den Alt-Magdeburger Wolfgang Schreiber unter den Zuhörenden gehabt zu haben. Die
Begegnung mit ihm würde ich gern noch einmal extra würdigen. Leider habe ich nicht so viele
Magdeburger kennengelernt, die für ihre Stadt ähnlich brennen. Doch gibt es sie. Der wohl älteste
leidenschaftliche Liebhaber und Kenner seiner Stadt ist für mich Wolfgang Schreiber.

Leidenschaftlicher Magdeburger Chronist und Reimer
Herr Wolfgang Schreiber

Er ist unfassbare 86, beinahe schon 87. Seinem Namen alle Ehre machend, beschreibt er seit
Jahrzehnten die Elbestadt in Reimen, scheint fast alles von ihr und um sie zu wissen, bietet sich als Stadtführer an und geht mit Programmen in Einrichtungen der Stadt – auch Krankenhäuser
und Heime- wo es Bedürftige gibt, die er aufzumuntern sich – gemeinsam mit zwei Mitstreitern –
zur Aufgabe macht. Er hat mir einen Schwung seiner gereimten Texte überlassen, auch eine Kunst, die heute kaum noch jemand beherrscht. Ich ziehe den Hut vor so einem Mann und hoffe,
ihn noch wenigstens einmal in Magdeburg zu treffen.

Aber erst einmal muss ich weiter die Mitlesenden an meinem Lesemarathonfest vorstellen.

 

Comments are closed.