ostROCKlegenden: ANAWA

Wie kann ich ergründen, die Dinge die ich nicht kenne, die Gedanken ordnen, die für die ich brenne. Wie kann ich das Herz, trennen vom Verstand, wie kann ich ergründen, die Dinge die ich nicht kenne, wie mein kleines Häuschen baun` auf großen Land, wie kann ich die Wahrheit trennen vom Betrug, suche eine Antwort, Zeit hast du genug. Wichtig sind Tage die unbekannt sind, die sind wichtig, wichtig der Augenblick, in dem wir uns dann entscheiden.

2008-11-20_Magdeburg 1981

Vielleicht war es nicht der Deutschlehrer Eichler in meinem Fall. Vielleicht ist mir was in die Wiege gelegt worden? Oder es war einfach Zufall. Ein Schreiberling muss Notizen machen, sich oft die Nacht um die Ohren hauen und schreiben, was das Zeug hergib. Das ist die ganze Kunst. Etwas notieren, dann einem Rausch folgen, sich an der Tastatur erschöpfen, sich ein Gesprächsfetzen merken oder irgendeinen Dialog aufschreiben. Schreiben. Und dann wieder was anderes tun als immer nur schreiben. Deswegen sang ich gern, wollte Rockmusiker werden.

 

schappi-89

Marek Grechuta war meine Jugend eine Weile lang. Ich war kein Schüler vom Schlage der Schüler um mich. Ich war ich und stand neben mir als ein anderer. Ich sah einen dunklen Raum. Bücher kreisten Erdtrabant gleich. Texte waren Kosmonauten, die sich bei den Händen hielten. Ich würde ein Gedicht sprechen. Die Mädchen machten „Oh“ und wären wegen einer FormulierungKUNST fasziniert, träumte ich. Eine Passage zur Nachtigall zum Beispiel, die eingesperrt, aufgehört hat zu flöten. Ich sprach das Gedicht und erklärte es mit Krieg, Gefangenschaft, Unterjochung, Sklavenhandel. Ich redete davon, wie wichtig der Mund wäre, dass frühere Folterer den Opfern die Zungen ausgerissen, die Münder mit Blei ausgegossen haben

Gestern viel MUSIK gehört und Fernseher laufen lassen und dann einen Filmbericht gesehen und mir gedacht: Zum Glück sind Schreiberlinge nicht verpflichtet bei bestimmter Verkaufshöhe und Auflage ein gelbes Käppchen auf dem Kopf zu tragen wie in Zulabesi der Meister auf der Werft, der übrigens alles im Kopf hat, ganz ohne Konstruktionsplan auskommt. Wichtig ist die Größe des Schiffes, sagt er, dann sucht er sich den passenden Balken. Weiß nicht einmal, wie viele Teile sein Boot benötigt, weiß nur, was wie zu hauen ist, wie zusammengesetzt werden muss, dass ein Boot daraus wird, das ein paar Jahrzehnte dem Meer standhält. Steckt alles hier drin, sagt er, tippt lachend den Finger an die Stirn.

Von diesem Mann kann man lernen, ein Leben ohne festes Einkommen zu führen und glücklich zu sein. Jedenfalls es sich einreden, so lange und gut wie es nur geht.

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