Magdeburg im Pfingstglück

Was war das für ein gelungenes Pfingsten. Samstag wütete noch ein kalter Wind, für mich beängstigend, denn ich musste ja daran denken, dass ich am Folgetag im Klosterbergegarten vorm Gesellschaftshaus lesen sollte. Auf der Probe im Forum Gestaltung konnten sich die Texte noch zugerufen werden, trotzten wechselnde Kleidung und Bewegung dem Wind – aber wie würde es morgen für mein Publikum sein- wenn es überhaupt eines unter solch ungastlichen Umständen geben sollte?… Ja, und dann – hätte es den kühlen, windgewaltigen Samstag nicht gegeben, wäre ich nicht so „doppelt beglückt“ und dankbar gewesen, dass uns der Wettergott hold war – oder eben Pfingsten entsprechend , der gute Geist über Magdeburg schwebte und meiner Geschichte vom „Doppelt verdienten Glück“ das Fliegen ermöglichte. Jedenfalls spazierte eine Schar aufnahmefreudiger Besucher mit uns, -den beiden wunderbaren Saxophonisten : Roland Kähne und Christian Döhler und mir- und machten Halt an 6 Stationen fürs Zuhören.

Das Wochenende hatte ich Besuch von meiner sizilianischen Freundin Dr. Maria Giuliana. Sie ist Kulturbeauftragte des italienischen Staates, lehrt an den Universitäten in Halle und Leipzig. Am Samstag bekam sie durch Ursula Hartmann mit uns eine Stadtführung , Sonntag die grandiose Ausstellung im Kunsthistorischen Museum und die Wandellesung zu erleben. Sie war höchst begeistert und fuhr Pfingstmontag mit einem wunderbar reichen Eindruck, den sie von Magdeburg bekommen hatte und einem entsprechend beglückten Gefühl zu ihren Aufgaben und Arbeiten zurück. Wieder wird das heutige Magdeburg ein Stück mehr in die Welt getragen. Maria wird erzählen, berichten und ganz bestimmt wiederkommen, sogar mit Mann und Freunden- so hat sie es geplant…

Montag konnte ich, nach der Probe im Forum Gestaltung vormittags, am Nachmittag 16 Uhr im Schauspielhaus an einem gelungenen Experiment teilnehmen. Unter dem Motto : ‚Quatsch dich Fest‘ war man dort an eine Tischrunde geladen, um gemeinsam über Sprache, Worte und deren Auslegungen und Assoziationen zu diskutieren. Über drei Stunden war ich dabei und hätte noch gern bis zum Schluss, der auf 21 Uhr 30 festgelegt war, teilgenommen, doch ich hatte noch den Wortakrobaten Krause -Zwieback auf dem Programm. Sein Stück und seine Inszenierung spielten letztmalig in der Studiobühne und der Besuch war also für mich nicht verschiebbar. Mein Verzicht auf die Runde wurde belohnt, ich hörte und sah fünf fantastischen Schauspielern zu. Mit viel Witz und den entsprechenden Lücken fürs Assoziieren und Weiterdenken war das eine Fortführung des Abends – die künstlerische Entsprechung zum Nachmittag. Schade, dass es nur hier keine Wiederholung geben kann. Das Schauspiel- Ensemble geht auseinander in wenigen Wochen. Dafür bleibt das Magdeburger Bürger – Ensemble und ich hoffe , ich habe noch die Möglichkeit, an weiteren Initiativen von ihnen teilzunehmen …

Jetzt gehts wieder zu : ‚Olvenstedt probiert’s‘ und zwischendurch an mein Manuskript

Ach , Magdeburg , dein guter Geist … für mich könnte es noch länger so weiter gehen …Glück …

 

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