Gespräche

Zwei Menschen:

Hei.

Hallo.

Na?

Na?

Was machstn?

Nix.

Was wolln wirn machen?

Weiß nicht. Kein’ Plan.

Hm.

 

Menschen sprechen viel. Und glauben, nur sie könnten sich komplex unterhalten. Über  Zukunft und Vergangenheit undsoweiter.

Sogar geflügelte Worte haben sie: „Der Magdeburger an sich ist ein wenig grob, aber er meint das auch so …“

Urs und Ulf haben schlechte Laune. Ulf, weil Gudrun von Rudi nicht lässt, obwohl er ihn doch verjagt geglaubt hatte und Urs gesagt hatte: Liebe kann man eben nicht zwingen. Da war Ulf sauer auf Urs und Urs sauer auf Ulf, weil der sauer auf ihn war. Sie hatten es mal gemütlich auf dem Dachboden, aber nun sind sie längst rausgeputzt und die Fenster nicht mehr zugänglich – nirgends kommt man mehr rein. Im Breiten Weg und hinter dem Hasselbachplatz in der Sternstraße hat der Himmel sich Platz zurückerobert und reicht wieder bis auf den Erdboden, bis auf seinen angestammten Horizont.

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Häuser weg und was denken die sich, wo wir wohnen?

An welchem Wort sollen denn da die Flügel dran sein?

Wahrscheinlich bei „ein wenig“.

Ha ha ha, fliegt ein wenig, stürzt grob ab.

 

Nicht, dass Urs und Ulf getrunken haben – weil sie zwar lachen, aber sich selbst nicht witzig finden – saufen tun nur die Wespen und die Fruchtfliegen. Wer die frisst, wird sekundär besoffen wie von Mon Chéri.

Jetzt müssen sie gleich weiter, Kleine füttern. Oder Weibchen beim Brüten ablösen. Und wenn sie auf den Eiern sitzen, können sie richtig eklig rufen. So ein schnarrendes metallenes Geräusch, es gruselt einen, man will da gar nicht in der Nähe sein, macht mir Gänsehaut. Soll ja auch niemand zu nah kommen. Die Krähen nehmen lieber die Singvögel.

Die denken, wir können uns nicht unterhalten.

Und was reden sie?

Die sagen nur rhabarber rhabarber otto motto toto lotto bla bla … weiter kaum was – die können so differenziert wie wir nicht sprechen.

Vielleicht ist ihr Gehirn zu groß.

Hm.

Sie rufen nur immer was auf. Und das ganz stumm, sind nur Zeichen auf dem Fenster, durch das man nicht durchgucken kann. Hören tut man nix.

Na ja, eben doch bisschen beschränkt.

Und denken, sie wüssten was über uns, die Dummen.

Aus dem Fenster (Wikipedia): Das von beiden Geschlechtern geäußerte Gurren ist sehr variabel und klingt etwa wie „gúrr“ oder „guu-ru-gu.“

Das Männchen balzt mit einem tiefen, kollerndem „gang-grrru-guruú-u“, das mitunter gleichförmig aneinandergereiht wird. Beim ersten Teil dieses Motivs verbeugt er sich, beim letzten richtet er sich wieder auf.

Am Nest wird ein langgezogener Ruf in Wiederholung geäußert, etwa wie „ruh“.

Der Warnruf ist ein kurzes, einsilbig betontes „hu“.

Zur Verständigung untereinander werden auch andere Laute benutzt. Mit dem Kropf werden laute oder leise Klack-Geräusche erzeugt.

Durch Zittern reiben die Federn aneinander und erzeugen ein raschelndes Geräusch. Während des Balzfluges wird mehrmals schnell mit den Flügeln geklatscht, was auch der Reviermarkierung dient.

Die Jungen betteln mit hellen Fiep-Tönen während des Fütterns.

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