Der Himmel über Magdeburg

Anfangs wollte ich die Tauben von der Balustrade vor den Fenstern verjagen, sie sollten mich fürchten. Am ersten und am zweiten Tag. Am dritten dachte ich dann, warum? Sie müssen mich lächerlich finden. Schließlich sind sie schon viel länger hier als ich, sie waren vor mir  da; und wenn ich im Herbst wieder weg bin, werden sie  immer noch da sein. Noch nie zuvor habe ich überlegt, wie Tauben mich finden könnten.

Manchmal hüpfen sie vor das Küchenfenster und kontrollieren den Boden davor.  Erinnern sie sich an den vorigen Bewohner? Er wird sie manches Mal gefüttert haben.

Und die Jalousieschnur muss einmal in seinem Kaffee gehangen haben. Das sind die Spuren.

Man hört die Güterzüge in der Nacht.

Anfang März hocken jeden Morgen vier Tauben auf der Ecke der Balustrade und schauen hinab in den weiten Hof und hinauf in den Himmel, zwei nach Norden, zwei nach Osten. Bei Sonnenaufgang, wenn ich aufwache, machen sie ihr erstes Nickerchen.

Bedienungsanleitung

Liebe Leserinnen und Leser,

seit über einem Monat halte ich mich überwiegend in Magdeburg auf, sehe, erlebe, notiere. Ab heute möchte ich einige Eindrücke teilen.

In Magdeburg werde auch ich gesehen. Und so werden hier ab und zu andere über mich und meine Verhaltensweisen sprechen. Die Beteiligten stelle ich jeweils vor.

Wir freuen uns über Antworten, Anmerkungen oder Kontaktaufnahme.

Wer also mir (und meinen Beobachtern) etwas schreiben möchte, nutze gern die Kommentarfunktion. Nachrichten oder Kommentare erreichen mich direkt und werden nicht hier im Blog veröffentlicht.

Alles, was in den kommenden Monaten hier erscheint, steht unter der Überschrift:

Der Himmel über Magdeburg

SAM_4560

Anja Tuckermann